Egon Scheibe

Egon Scheibe (* 28. September 1908; † 26. September 1997)

Die Vielfalt der von Egon Scheibe gebauten Flugzeuge ist bei den in Deutschland ansässigen Herstellern von Sportflugzeugen einzigartig. Noch bevor in Deutschland das Segelfliegen nach dem 2. Weltkrieg wieder erlaubt war, konstruierte und baute Egon Scheibe ein doppelsitziges Segelflugzeug vom Typ Mü 13 E (Bergfalke), welches sowohl zu Ausbildung von Piloten als auch für Streckenflüge eingesetzt werden konnte. Dieser Doppelsitzer wurde in den folgende Jahre immer weiter entwickelt und verbessert, bis Anfang der 1970er Jahre die Entwicklung mit dem Bergfalken IV endete.

In Anlehnung an den Bergfalken IV wurde die SF 28 (Tandem-Falke) entwickelt – der Bergfalke IV mit Motor. Anschließend wurde ein kleines einsitziges Strecken-Segelflugzeug vom Typ Spatz gebaut. Auch dieses Segelflugzeug wurde weiterentwickelt, in dem zunächst das Segelflugzeug vom Mitteldecker zum Schulterdecker umgebaut wurde. Für bessere Steig- und Gleitleistungen wurde dann auch noch die Spannweite vergrößert .

Um der immer größer werdenden Nachfrage an Flugzeuge in den 1950er und 1960er Jahre Herr zu werden und um auch die vielen Ideen verwirklichen zu können, stellte Egon Scheibe diverse Ingenieure (Kaiser, Hartmann, Bartsch, Friedel, Gat, Hoffmann, Nährlich, Haferkorn usw.) ein. Aber auch in den Werkstätten wurde die Mittarbeiterzahl stark erhöht. Bereits 1955 wurde mit dem Bau eines zweisitzigen Motorflugzeuges (SF 23 Sperrling) für den Schul- und Reiseflug begonnen. Auch dieses Flugzeug wurde bis 1960 weiter entwickelt. Wurde er am Anfang noch mit einem leichten 65 PS starken Motor geflogen, so wurde später ein leistungsfähigerer Motor mit 115 PS eingebaut. Auch wurde für dieses Flugzeug eine Zulassung zum Schleppen von Segelflugzeuge sowie zum Absetzen von Fallschirmspringer durchgeführt.

Um den Vereinen eine kostengünstigere Anschaffung eines Segelflugzeuges für die Schulung zu ermöglichen, konstruierte Egon Scheibe die sehr einfach zu bauenden Doppelsitzer Specht und Sperber die auch im Eigenbau hergestellt werden konnten.

1959 wurde der erste in Serie gefertigte Motorsegler SF 24 Motorspatz gebaut, aus dem dann später der weltweit bekannte und geschätzte SF 25 Motorfalke in seinen verschiedenen Versionen entstand. So flog der erste SF 25 noch mit einem 27 PS starken 2-Takt-Motor (später dann auch SF 25 A genannt). Es folgten Versionen mit 45 PS (Stamo-Motor – SF 25 B), 68 PS (Limbach 1700 – SF 25 C) und 80 PS (Limbach 2000 / Sauer – SF 25 C) sowie die heute noch gefertigten Versionen mit 80 PS (Rotax 912 A – SF 25 C) , 100 PS (Rotax 912 S – SF 25 C) und 115 PS (Rotax 914 F – SF 25 C).

Der SF 25 B konnte mit der Verkürzung der Spannweite und Einbau eines stärkeren Motors (Limbach 1700) zum SF 25 D umgebaut werden. Aus dem SF 25 C wurde mit Vergrößerung der Spannweite für bessere Segeleigenschaften der SF 25 E entwickelt. Vom SF 25 K – ein SF 25 C mit beiklappbaren Flügeln – wurde nur eine sehr gering Anzahl gefertigt. Ende der 1970er Jahre wurde mit der Fertigung von GFK Flugzeuge begonnen. Zunächst das Segelflugzeug SF 34 und kurze Zeit später auch der Motorsegler SF 36.

Mit dem Aufkommen von Ultraleichtflugzeugen Anfang der 1980er Jahre, wurden auch hier die ersten einfachen UL´s gebaut. Angefangen mit einer sehr einfachen und leichten Konstruktion mit offenem Cockpit (SF 37 Uli 1) bis hin zum robusten und geschlossenen UL (SF 40 UL-Falke) im Volksmund auch Mini-Falke genannt.

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